FINNE­TUNNEL, DB NETZ AG, NBS ERFURT-LEIP­ZI­G/HALLE

Der Finne­tunnel ist ein wesent­li­cher Bestand­teil der Neubau­strecke Erfurt – Leipzig/​Halle und umfasst den Neubau zweier einglei­siger Tunnel­röhren. Aufgrund der Lage im Thüringer Becken herrschen besondere geolo­gi­sche Verhält­nisse, darunter die soge­nannte Finnes­tö­rung – eine stark zerklüf­tete Gesteins­for­ma­tion. Die Tunnel­vor­triebs­ma­schine passierte sowohl Locker­ge­stein als auch Hart­ge­stein, wobei der Umbau der Maschine direkt auf der Baustelle erfolgte. Ein weiterer Schwer­punkt des Projekts war das umfas­sende Entwäs­se­rungs­kon­zept, da der Tunnel­stel­len­weise bis zu 50 Meter unter dem Grund­was­ser­spiegel liegt. Hierfür wurden umfang­reiche Maßnahmen zur Grund­was­ser­ab­sen­kung umgesetzt, um eine sichere Bauaus­füh­rung zu gewähr­leisten.

Von uns erbrachte Leistung
  • Tunnel­bau­sach­ver­stän­dige in allen Planungs­phasen (Lph 1 bis 7 nach HOAI)
  • Verfasser des tunnel­bau­tech­ni­schen Gutach­tens
  • Tunnel­bau­sach­ver­stän­dige in der Ausfüh­rungs­phase
Bauherr

DB Netz AG vertreten durch DB ProjektBau NL Leipzig

Bauun­ter­nehmen

Arge Finne­tunnel: Wayss & Freytag Inge­nieurbau AG, Max Bögl Bauun­ter­neh­mung GmbH & Co. KG, Porr Tunnelbau GmbH

Bauwerks­daten
  • Zwei Tunnel­röhren, eingleisig
  • Länge: 6.970 m, davon 6.235 m berg­män­nisch
  • 13 Verbin­dungs­stollen, 3 Tech­nik­stollen
Geologie/​Hydrogeologie/​Morphologie
  • Trias:
    - Unterer und mittlerer Bunt­sand­stein (Sand‑, Ton- und Schluff­stein)
    - Muschel­kalk und Keuper nur auf 300 m in der west­li­chen Eingangs­strecke
  • 6 bar Wasser­druck
  • 62 m Über­de­ckung
Vortrieb
  • Zwei parallel vorge­trie­bene Schild­ma­schinen:
    - 1.585 m Vortrieb im Hydro­schild­modus ohne Grund­was­ser­ab­sen­kung bei 4 bar Wasser­druck
    - 4.650 m Vortrieb im offenen Modus mit Grund­was­ser­ab­sen­kung
  • Spritz­be­ton­bau­weise bei den 13 Verbin­dungs­stollen
Beson­der­heiten
  • Umbau der Schild­ma­schinen nach 1.585 m Vortrieb von Hydro­schild­modus in den offenen Modus mit „Muckring“ und Förder­band
  • Verkle­bungs­pro­bleme der TVM beim Vortrieb
  • Unter­fah­rung des Schneck­tals mit nur 3 m Über­de­ckung
  • Verei­sungs­maß­nahmen für den Vortrieb von zwei Verbin­dungs­stollen
  • H- und Z‑förmige Verbin­dungs­stollen zur Einhal­tung der minimalen Schleu­sen­länge von 12 m
  • Neuar­tiger Dicht­an­schluss der Verbin­dungs­stollen an die Tübbing­röhren